An die Freude
Text: Friedrich Schiller (1759-1805) 1785
Musik: Ludwig van Beethoven (1770-1827) 1822-4
Freude, schöner Götterfunken, | der Funke(n) = spark |
Tochter aus Elysium, | Elysium: in ancient Greek myth, the (blissful, happy) place where virtuous souls went after death |
Wir betreten feuertrunken, | betreten = to enter; “-trunken” = drunk on |
Himmlische, dein Heiligtum. | himmlisch = heavenly; das Heiligtum = holy place |
Deine Zauber binden wieder, | der Zauber = magic |
Was die Mode streng geteilt, | die Mode = fashion; teilen = divide, separate |
Alle Menschen werden Brüder, | |
Wo dein sanfter Flügel weilt. | sanft = gentle, der Flügel = wing; weilen = to dwell, rest |
Seid umschlungen, Millionen! | umschlingen = to embrace enthusiastically |
Diesen Kuß der ganzen Welt! | der = dative ==> for the |
Brüder – überm Sternenzelt | das Zelt = tent |
Muß ein lieber Vater wohnen. | |
Wem der große Wurf gelungen, eines Freundes Freund zu sein, wer ein holdes Weib errungen, mische seinen Jubel ein! Ja, wer auch nur eine Seele sein nennt auf dem Erdenrund! Und wers nie gekonnt, der stehle weinend sich aus diesem Bund! Was den großen Ring bewohnet, huldige der Sympathie! Zu den Sternen leitet sie, wo der Unbekannte thronet. |
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Freude heißt die starke Feder in der ewigen Natur. Freude, Freude treibt die Räder in der großen Weltenuhr. Blumen lockt sie aus den Keimen, Sonnen aus dem Firmament, Sphären rollt sie aus den Räumen die des Sehers Rohr nicht kennt. Froh, wie seine Sonnen fliegen durch des Himmels prächtgen Plan, laufet, Brüder Eure Bahn, freudig, wie ein Held zum Siegen! |
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Festen Mut in schweren Leiden, Hilfe wo die Unschuld weint, Ewigkeit geschwornen Eiden, Wahrheit gegen Freund unf Feind. Männerstolz vor Königsthronen Brüder, gält es Gut und Blut dem Verdienste seine Kronen, Untergang der Lügenbrut! Schließt den heilgen Zirkel dichter, schwört bei diesem goldnen Wein, dem Gelübde treu zu sein, schwört es bei dem Sternenrichter! |